Griechenland-News
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hier finden Sie ältere Nachrichten aus Griechenland 

05.09. 2002

Meistgesuchter Terrorist Griechenlands festgenommen
Athen (AP) Die griechische Polizei hat am Donnerstag den meistgesuchten Terroristen des Landes festgenommen. Dimitris Koufodinas, ein mutmaßlicher Anführer der Untergrundorganisation 17. November, stellte sich freiwillig den Behörden, wie die Athener Polizei mitteilte. Er werde derzeit vom zuständigen Staatsanwalt verhört. Koufodinas gehörte zu den letzten Mitgliedern des 17. November, die sich noch auf freiem Fuß befinden. Die griechischen Behörden nahmen seit Juli insgesamt 16 Verdächtige fest. Es waren die ersten Festnahmen überhaupt seit der Gründung der Organisation vor 27 Jahren. Mehrere der Festgenommenen machten Koufodinas persönlich für Dutzende Anschläge und Morde verantwortlich. Er wurde in Abwesenheit wegen eine Serie von Morden und anderer Gewaltverbrechen angeklagt.
Die Gruppe 17. November nennt sich nach dem Datum des Studenten- und Arbeiteraufstandes gegen die Militärjunta am Athener Polytechnikum im Herbst 1973. Sie ist eine der aktivsten griechischen Untergrundorganisationen und hat sich zu 22 politischen Morden bekannt.


03.09.2002

Konsumboykott in Griechenland wegen "Teuro"-Ärger
Athen (dpa) - Die Griechen haben landesweit mit einem Konsumboykott gegen Preiserhöhungen nach der Euro-Einführung protestiert. Vor allem in den Supermärkten wurde ein Rückgang der Kundenzahl um nahezu 70 Prozent registriert. Der Erfolg dieses ersten landesweiten Kaufverzichtes hat offenbar auch die sozialistische Regierung in Athen beunruhigt. Ministerpräsident Kostas Simitis kündigte im staatlichen Fernsehen Steuererleichterungen an.


17.07.02

Angetrunkener Passagier nach Landung festgenommen
Die Boing 757-300, besetzt mit 184 Passagieren und 8 Besatzungsmitgliedern flog am frühen Abend des 16.7.2002 gegen in Korfu ab. Einige Zeit später fiel ein 35jähriger Passagier durch sein aggressives Verhalten in der Maschine auf. Er pöbelte nicht nur ständig das Bordpersonal an, sondern auch seinen Sitznachbarn und dessen Ehefrau. In der Folge kam es in dieser Sitzreihe zu einem kurzen Handgemenge, bei dem der Übeltäter eine Flugbegleiterin in den Unterarm biss und leicht verletzte. Während des weiteren Fluges rauchte der Mann verbotenerweise, schimpfte auf seinen Reiseveranstalter und beleidigte Fluggäste. Auch machte er seine Reisegesellschaft für einen Gefängnisaufenthalt an seinem Urlaubsort wegen einer von ihm begangenen Sachbeschädigung verantwortlich. Gezielte Aufforderungen der Flugbegleiter ignorierte er, wie z. B. sich während des Landeanflugs aus Sicherheitsgründen auf seinem Sitz anzuschnallen. Nach der problemlosen Landung auf dem Rhein-Main-Flughafen und dem Andocken der Maschine, wurde der Randalierer bereits erwartet. Unter Beifall der Passagiere nahmen Beamte des Flughafenreviers den Mann fest und veranlassten bei ihm eine Blutentnahme, um festzustellen, ob er während seines Handelns unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung stand. Der 35jährige, der der Polizei bereits in einer Vielzahl von Gewalt- und Betäubungsmitteldelikten bekannt ist, muss nun mit einem Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr rechnen. Das Gesetz sieht eine Strafandrohung zwischen drei Monaten und fünf Jahren vor.


02.07.02

Griechenland will gegen britische Problem-Touristen vorgehen

Athen (AP) - Die griechische Regierung will Probleme mit jungen britischen Touristen nicht länger hinnehmen. Das Entwicklungsministerium erklärte am Dienstag, die Ruhe und Erholung von Millionen Urlaubern müsse vor einzelnen ausländischen Störenfrieden geschützt werden. Die meisten Probleme würden junge, stark alkoholisierte Briten verursachen. Am Montag hatte eine Gruppe junger Briten für Unmut gesorgt, die nackt durch den Ferienort Faliraki auf der Insel Rhodos gelaufen waren. In der vergangenen Woche wurden in der Gegend von Faliraki insgesamt zwölf Briten festgenommen - unter anderem wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und Drogenbesitzes.


29.06.2002

Mikis Theodorakis in Bonn ausgezeichnet

Bonn (AP) - Der griechische Komponist Mikis Theodorakis ist am Freitagabend auf der Internationalen Filmmusik-Biennale in Bonn mit dem Erich-Wolfgang-Korngold-Preis ausgezeichnet worden. Bei der festlichen Open-Air-Gala auf dem Vorplatz der Bonner Bundeskunsthalle würdigte der frühere französische Kulturminister Jack Lang die musikalische und politische Arbeit des 76-Jährigen. Theodorakis sei "eine der Stimmen und eines der Gewissen der Welt", sagte Lang bei der Laudatio für den Ehrenpreis-Träger.
Der am 29. Juli auf der Insel Chios geborene Musiker erhielt den Preis für sein künstlerisches und politisches Lebenswerk. Am Sonntag wird in Bonn die "Alexis-Zorbas-Ballett-Suite" aufgeführt. Die Brutalität der deutschen Besatzer während des Zweiten Weltkriegs trieb den jungen Theodorakis in den kommunistisch geprägten Widerstand. Nach Kriegsende verbrachte er lange Zeit in Umerziehungslagern in Griechenland. 
1964 entstand seine wohl populärste und berühmteste Musik zum Film "Alexis Sorbas", der den Schauspieler Anthony Quinn in der Hauptrolle unsterblich machte.
Zwischen 1967 und 1974 - den Jahren der griechischen Militärdiktatur - wurde Theodorakis wiederholt verfolgt, verbannt und ins Gefängnis gesteckt. Dennoch schuf er unter anderem die Musik zum Film "Z" über die Ermordung eines Abgeordneten. Theodorakis setzte sich auch früh für die Friedensbewegung und die türkisch-griechische Versöhnung ein. Sein Werk umfasst neben Opern, Sinfonien und Kammermusik auch 60 Filmmusiken und ungezählte Lieder.


28.06.2002

Was ist unser Geld im Ausland wert?

Im Euro-Währungsgebiet ist die Kaufkraft des Euro in Portugal (1,05 Euro), Luxemburg (1,04 Euro) und Griechenland (1,02 Euro) am höchsten; in Belgien und Spanien ist sie etwa gleich der in Deutschland. In Italien und den Niederlanden (jeweils 0,94 Euro) sowie Österreich (0,92 Euro) ist schon ein Kaufkraftverlust spürbar. Noch teurer ist die Lebenshaltung in Irland (0,88 Euro), in Frankreich (0,87 Euro) und in Finnland (0,83 Euro). 


26.06.2002

Benzin in Griechenland am günstigsten

Urlauber, die mit dem Auto ins Ausland fahren, müssen in Großbritannien am meisten für Sprit ausgeben. Darauf hat am Mittwoch das Institut der deutschen Wirtschaft (iw) hingewiesen. Der Liter Superbenzin kostete in Großbritannien im Mai durchschnittlich umgerechnet 1,20 Euro, Diesel sogar 1,23 Euro, wie der iw-Informationsdienst unter Berufung auf den Mineralölwirtschaftsverband mitteilte.
Am billigsten war das Tanken im Mai in Griechenland, wo der Liter Super 76 Cent, der Liter Diesel 64 Cent kostete. Aber auch Luxemburg ist sehr billig: hier kostete Diesel ebenfalls 64 Cent, Super 79 Cent.
Deutschland liegt beim Superbenzin im Vergleich mit 15 EU-Staaten im oberen Mittelfeld - mit 1,05 Euro war es das sechstteuerste Land hinter Italien (1,07 Euro) und vor Frankreich (1,03 Euro). Das iw betont, dass hier zu Lande Steuern 70 Prozent des Benzinpreises ausmachten, währende es in billigeren Ländern meist nur 50 Prozent seien.


14.04.02

Mit Papademos als EZB-Vize setzt EU auf Erfahrung

Mit Lucas Papademos als Nachfolger des scheidenden EZB-Vizepräsidenten Christian Noyer haben sich die EU-Finanzminister für einen erfahrenen Zentralbankchef und gegen den belgischen Professor Paul de Grauwe als Seiteneinsteiger entschieden.
Der Grieche Papademos galt auch als die erste Wahl der anderen europäischen Notenbanker. Der 54-jährige Wirtschaftsprofessor hat nicht nur einen Ruf als erfahrener Geldpolitiker, sondern auch als Kenner der amerikanischen Notenbank, da er für die Federal Reserve Bank in Boston gearbeitet hat. Ihm wird zudem ein gutes Gespür für die Finanzmärkte und deren Vorbereitung auf Zinsentscheidungen bescheinigt.
Papademos, der dem EZB-Rat in seiner Eigenschaft als Präsident der Notenbank seit dem griechischen Beitritt zur Waehrungsunion im vergangenen Jahr angehört, kann auf Erfolge bei der Inflationsbekämpfung verweisen. Ihm wird zu Gute gehalten, das früher von zweistelligen Inflationsraten und einer schwachen Währung geplagte Griechenland mit seiner strengen Geldpolitik auf den Weg in die Euro-Zone gebracht zu haben.
Griechenland erfüllte die Stabilitätskriterien erst zwei Jahre später als die übrigen elf Länder der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und trat so erst ein Jahr vor Einführung des Euro-Bargeldes bei. Vor dem Beitritt Griechenlands zur Euro-Zone im Januar 2001 passte Papademos das griechische Zinsniveau in einer zwei Jahre dauernden Serie von 13 Schritten von 12 Prozent auf 4,75 Prozent allmählich dem damaligen EZB-Niveau an.
Die Ernennung Papademos', die noch von den EU-Regierungen bestätigt werden muss, hatte sich bereits vor dem Finanzministertreffen abgezeichnet. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel haben Papademos öffentlich gelobt. Belgiens Kandidat Grauwe hatte sich selbst bereits vor der Sitzung in Oviedo nur wenig Chancen eingeräumt, setzt nach eigenen Worten nun aber auf eine neue Chance im kommenden Jahr. Dann muss die EU einen Nachfolger für das finnische EZB-Direktoriumsmitglied Sirkka Hämäläinen finden.
Papademos studierte Physik und Ingenieurwissenschaften, bevor er in den USA als Wirtschaftswissenschaftler promovierte. Nach einer akademischen Laufbahn an der Columbia University arbeitete er für die Federal Reserve Bank in Boston und wechselte 1985 zur griechischen Nationalbank. 1993 wurde er ihr Vize-Präsident; nur knapp ein Jahr später kam er auf den Chefsessel. 


12.04.02 

Griechenland: Hausputz für Olympische Spiele

Bis zu den Olympischen Spielen sollen in Athen nicht nur die Ruinen der Akropolis, sondern auch andere antike Bauten wieder in neuem Glanz erstrahlen. Pech für Athen-Touristen: Teile des Olympieion - Tempel des Olympischen Zeus - wurden bereits eingerüstet. 
Restauriert werden soll auch das antike Panathenäische Stadion, Schauplatz der ersten neuzeitlichen Olympischen Spiele von 1896. Hier werden Schäden behoben, die beim Erdbeben von 1999 entstanden. 2004 werden dort die Wettkämpfe im Bogenschießen und zahlreiche Kulturveranstaltungen stattfinden. Außerdem endet hier der klassische Marathonlauf. Weitere Informationen gibt es unter www.griechische-botschaft.de.


04.04.02

Lage in Athen besser - Verkehr und Unterbringung Problem 
Athen (dpa) - Erstmals seit Jahren hat sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) positiv und hoffnungsvoll über die Vorbereitungen der Griechen für die Olympischen Spiele im Jahre 2004 geäußert. Schwere Mängel wie bei fast allen vergangenen Besuchen stellte der Präsident der Koordinierungskommission, Denis Oswald, nach einer dreitägigen Inspektion in Athen nicht fest.
"Es sind fast zwei Jahre her, als der frühere IOC-Präsident Samaranch den Griechen die Gelbe Karte gezeigt hatte. Ich bin glücklich, berichten zu können, dass sich die Situation spektakulär verbessert hat", sagte Oswald. Dies bedeute jedoch nicht, dass man beruhigt sein dürfe. "Die verlorene Zeit der ersten zwei Jahre wird nicht zurückkommen. Die Termine müssen eingehalten werden", sagte Oswald.
Der Schweizer gab bekannt, dass die meisten Bauprojekte der Sportanlagen in Athen unter Dach und Fach seien. Überall werde gebaut. Einige Bauarbeiten seien bereits weiter als sie sein sollten, hieß es. Oswald machte aber die Griechen auf das Thema Verkehr und Unterbringung aufmerksam. "Ich höre, dass die Athener traditionell ihren Urlaub im August verbringen. Und dass es aus diesem Grund kein Verkehrsproblem im August 2004 geben werde. Und dies wollen wir nicht. Wir möchten, dass die Bevölkerung bleibt und mit Begeisterung die Spiele verfolgt", sagte Oswald. Daher müssten die Griechen einen umfangreichen Verkehrsplan entwerfen. "Alle öffentlichen Verkehrsmittel müssen perfekt arbeiten", forderte Oswald. Besonders die Eisenbahnverbindung zum Flughafen Athen und die Straßenbahn an der Südküste müssen rechtzeitig fertig gestellt sein, hieß es.
Oswald sprach auch das Thema der Unterbringung der so genannten Olympischen Familie und der Journalisten an. Es fehlen noch rund 1500 Zimmer für die offiziellen Besucher. Dieses Problem aber soll bald gelöst werden, hieß es. Der Präsident der IOC-Koordinierungskommission forderte das Organisationskomitee ATHOC und die Regierung auf, so viele Journalisten wie möglich im Pressedorf unterzubringen, das in der Athener Vorstadt Marousi gebaut wird und nur zehn Minuten Fußweg von den wichtigsten Sportanlagen und dem Medienzentrum liegt. Das IOC ist besorgt, dass die Journalisten (rund 2000), die in einer kleinen Ferienstadt bei Agios Andreas 35 km östlich von Athen untergebracht werden sollen, zu lange Fahrwege haben werden, erklärten Mitglieder des IOC am Rande der Abschlusspressekonferenz.
Über die Unterbringung der Besucher hatten die Griechen auch diesmal nichts Genaues zu berichten. Die Präsidentin des ATHOC, Gianna Angelopoulos Daskalaki, gab bekannt, dass die Organisatoren an ein Urlaub- und Sport-Programm denken. Diese Besucher sollen in Hotels in einem Radius von etwa 150 km rund um Athen untergebracht werden. Außerdem sollen Gäste in Privatwohnungen im Großraum Athen untergebracht werden. An einem entsprechenden Programm arbeite das ATHOC zur Zeit, hieß es.
Ein weiteres Problem sei nach den Worten Oswalds die Ausbildung der freiwilligen Helfer. "In Salt Lake City waren sie perfekt ausgebildet. Das möchten wir in Athen sehen", so Oswald. Das ATHOC scheint Probleme in diesem Bereich zu haben. Bislang haben sich nach Angaben seiner Präsidentin nur etwa 10000 freiwillige Helfer gemeldet, es werden aber rund 60000 benötigt. «Wir sind in Kontakt mit allen griechischen Organisationen und werden auch dieses Thema bald regeln», erklärte Daskalaki. In Griechenland ist ehrenamtliche Arbeit praktisch unbekannt. Oswald nannte den Oktober als nächsten Prüfungstermin. Im August gelten die Segelregatten bei Agios Kosmas als erster sportlicher Test.


01.03.02

Sommerliche Temperaturen in Griechenland
In Griechenland werden am Wochenende bereits Rekordtemperaturen erwartet. Nach 22 Grad am Freitag soll es in Athen am Sonntag bis zu 26 Grad warm werden. "Das sind Rekordwerte für die letzten 50 Jahre", sagte ein Wetterexperte im Rundfunk. 


28.02.02

Griechenland-Ausstellung in Berlin

Bis zum 2. Juni ist in Berlin eine umfassendste Ausstellungen über die griechische Klassik zu sehen.
Mit rund 700 Kunstwerken aus 115 Museen in aller Welt zeichnet die Schau "Die griechische Klassik - Idee oder Wirklichkeit" jene faszinierende Epoche vom Ende des fünften Jahrhunderts bis 79 vor Christus nach, als im Gebiet des heutigen Griechenland die Grundlagen für Europas Zivilisation gelegt wurden.
Zu den Aufsehen erregenden Leihgaben zählen auch die Statuen des Lyrikers Anakreon aus Kopenhagen und die des Dichters Sophokles aus dem Vatikan sowie der Kopf des Perikles aus der Berliner Antikensammlung. 
Nach Berlin wird die Ausstellung vom 5. Juli bis 6. Oktober in der Bonner Kunsthalle gezeigt.


01.01.02

Das Euro-Zeitalter hat begonnen
Auch in Griechenland hat mit der Ausgabe der Münzen und der Banknoten am 01.01.2002 offiziell das Euro-Zeitalter begonnen. Ab sofort ist nur noch der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel in Griechenland. Für Urlauber aus Deutschland, Österreich und den anderen "Euro-Ländern" entfällt dadurch der bisher nötige Geldumtausch.


12.12.01

Athens Bauwerke sollen besser angestrahlt werden 
Athen (dpa) - Die Stadt Athen will die wichtigsten ihrer Bauwerke, darunter auch die Akropolis, neu beleuchten lassen. Aus diesem Grund wollen der griechisch-amerikanische Regisseur Michalis Kakogiannis und der französische Architekt und Beleuchtungsspezialist Pierre Bideau eng zusammenarbeiten. Bideau hat unter anderem für die Beleuchtung des Pariser Eiffel-Turms gesorgt. 

Wie die griechische Presse weiter berichtete, ist Dimitris Avramopoulos, der Bürgermeister der griechischen Hauptstadt, mit der heutigen Beleuchtung der Bauwerke nicht zufrieden, sie müssten angesichts der Olympischen Spiele im Jahre 2004 «mehr, besser und moderner» angestrahlt werden. Das betrifft unter anderem den Tempel von Thission, die Agora, die Säulen vom Zeus-Tempel und den römischen Hadrians-Bogen.


11.08.2001

Einzigartige römische Gräber in Griechenland entdeckt
Athen (AP) Archäologen haben in der südwestgriechischen Stadt Patras zwei einzigartige römische Gräber freigelegt. Wie das Kulturministerium am Freitag mitteilte, handelt es sich dabei um zwei etwa vier Meter hohe Grabkammern aus der Zeit von Kaiser Augustus, die perfekt erhalten seien. Die Stätten ähneln Grabanlagen im italienischen Ostia. Die Forscher vermuten, dass sie zum Landhaus eines römischen Kriegsveteranen gehörten. Soldaten hatten sich in dem Gebiet niedergelassen, nachdem Augustus dort im Jahr 14 v.Chr. eine Kolonie gegründet hatte. 
Die kleinere Kammer, die noch nicht ausgegraben ist, misst 4,4 mal 3,6 Meter und enthält eine intaktes Kuppelgewölbe. Die größere Kammer, deren Dach eingestürzt ist, ist 6,6 mal 4,8 Meter groß. Ihre Innenseiten sind mit Wandbildern dekoriert. In zwei Nischen auf der Südseite sind zwei Frauen dargestellt, die offenbar in dem Grab beigesetzt wurden. 
Den guten Zustand der beiden Gräber führen die Archäologen darauf zurück, dass sie bei einer Überschwemmung des nahe gelegenen Flusses mit Kies bedeckt wurden. Das Kulturministerium will das in Privatbesitz befindliche Grundstück erwerben und erwägt, die Stätte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 


23.05.2001

Mittelmeer-Fähren sind sicherer geworden

München (AP) Die Mittelmeer-Fähren sind sicherer geworden. In einem am Mittwoch in München veröffentlichten Test des ADAC schnitten die meisten Schiffe besser ab als in den Vorjahren. Von den 22 untersuchten Personenschiffen erhielt laut Automobilclub keine einzige Fähre die Note "sehr mangelhaft". Immerhin sieben Fähren erreichten das Testurteil "gut", zwei wurden sogar "sehr gut" bewertet. Drei Mal gab es "mangelhaft", zehn Mal die Note "ausreichend". 
Die technischen Voraussetzungen der Schiffe seien zwar deutlich besser geworden, ADAC-Vizepräsident Max Stich beklagte jedoch die häufig sehr schlechte Ausbildung der Mannschaften für den Notfall. Im Extremfall habe es bei Übungen mit ADAC-Testern in Griechenland bis zu 30 Minuten gedauert, ehe ein Rettungsboot zu Wasser gelassen werden konnte, oder 20 Minuten, bis eine Feuerlösch-Pumpe genug Druck aufgebaut hatte. 
Mitarbeiter auf den Fähren sprechen laut Stich häufig nicht einmal Englisch. Aber auch die Durchsagen und Sicherheitshinweise für einen Notfall fehlten häufig oder seien nur unzureichend. 
Am schlechtesten mit der Note "mangelhaft" schnitten die "Ciudad de Salamanca" ab, die zum Zeitpunkt des Tests zwischen Barcelona und Palma de Mallorca verkehrte, die "Arlequin Rojo" zwischen Ibiza und Formentera und die "Kraljica Mira" zwischen Split und Ancona. 
Nach dem Untergang der "Express Samina" vor Paros im vergangenen September lag der Schwerpunkt der Untersuchung dieses Mal in Griechenland, wie der Leiter der ADAC-Verbraucherabteilung, Robert Sauter, sagte. Das Ergebnis sei "fast schon sensationell". Keines der Schiffe sei durchgefallen. Die technische Ausstattung ist laut Sauter deutlich besser geworden. Hauptproblem seien aber weiterhin die schlecht oder nicht vorhandenen Notfallinformationen. Bei den Übungen seien zum Teil "verheerende" Ergebnisse herausgekommen. 
Dennoch seien fünf der zehn untersuchten griechischen Fähren mit einem "gut" bewertet worden, die "Blue Star 1", die auf der Strecke der gesunkenen "Express Samina" verkehrt, sogar mit "sehr gut". Keines der griechischen Schiffe sei mit einer negativen Gesamtnote durchgefallen. Bei der "Express Apollon" auf der Route Paros - Santorin verbesserte sich der Gesamteindruck laut ADAC von "mangelhaft" im Testjahr 1999 auf "gut". 
Insgesamt bemängelten die Tester die oft schlampige Wartung bis hin zu falscher Anwendung der Sicherheitsausrüstung. Notausgänge ließen sich laut ADAC nicht öffnen, Kisten mit Rettungswesten seien abgesperrt, Rettungsboote hätten zum Teil mehr als einen Zentimeter große Löcher, Rettungsinseln seien fest gebunden, so dass sich diese bei einem Untergang der Fähre nicht automatisch aufblasen könnten. 
Sauter berichtete auch von mangelnder Ankettung der Fahrzeuge. Im vergangenen Jahr seien vereinzelt Autos während der Fahrt heruntergerutscht und im Meer versunken. Ein weiteres Sicherheitsrisiko seien auch die Passagiere selbst, die häufig Schwimmwesten und Rettungsringe als Souvenir mitnähmen. Oft würden diese nicht ersetzt und fehlten im Notfall. Außerdem bestehe meist kein Interesse, sich vor der Abfahrt über Fluchtwege oder das richtige Verhalten im Notfall zu orientieren. Als positives Ergebnis der fünf ADAC-Fährentests bewerte Stich, dass mittlerweile wichtige Forderungen in strenge EU-Richtlinien umgesetzt worden seien.


21.05.2001

Gute Badewasserqualität an fast allen Stränden der EU

Brüssel (Reuters) - Die Sommerurlauber in der Europäischen Union (EU) können sich auf sauberes Badewasser an fast allen Badestränden freuen. Nach einer am Montag in Brüssel vorgelegten Erhebung der Europäischen Kommission erfüllten fast 97 Prozent der 11.502 untersuchten Küsten-Badegebiete die EU-Qualitätskriterien gegenüber rund 95 Prozent bei der letzten Prüfung. 
Bei den Untersuchungen berücksichtigt die EU-Kommission den Anteil von Bakterien im Wasser - ein Indikator für eine mögliche Verschmutzung mit Fäkalien - sowie die Qualität des Wassers. Den Badestränden an den deutschen Küsten stellten die Inspektoren ein gutes Zeugnis aus. 96,8 Prozent genügten hier den Standards. Auch den klassischen Reiseländern Italien, Spanien und Griechenland konnten die EU-Experten gute Wasserqualität bescheinigen. Aus Frankreich lagen keine Ergebnisse vor - dort hatten die Inspektoren gestreikt. 


04.05.2001

Tauchen in Griechenland

In Griechenland unterliegt der Tauchsport einigen Einschränkungen, so gibt es etwa genaue Richtlinien wo und wie getaucht werden darf. Prinzipiell ist das Tauchen überall in Griechenland erlaubt, ausgenommen in Bereichen, wo dies zum Schutz von Objekten von archäologischem oder kulturellem Wert verboten ist - und dies sind außergewöhnlich viele Orte.
Jeder beim Tauchen entdeckte antike Gegenstand muss sofort der nächsten Hafenbehörde gemeldet werden. Es ist außerdem strengstens verboten, Gegenstände auf dem Meeresboden von archäologischem oder anderem Wert an die Oberfläche zu bringen bzw. zu verlagern. Ebenfalls verboten ist das Unterwasser-Fotografieren und -Filmen ohne Genehmigung der zuständigen Hafenbehörde, die mit Zustimmung des Amts für Unterwasser-Altertümer des griechischen Kulturministeriums erteilt werden.
Bei der Einreise nach Griechenland muss das Tauchequipment deklariert werden, vor dem Tauchgang ist eine Genehmigung der Hafenbehörde einzuholen. In den Gebieten, die für das Sporttauchen freigegeben sind, darf von Sonnenaufgang bis -untergang getaucht werden. Für Nachttauchgänge ist erneut eine Sondererlaubnis der jeweiligen Hafenbehörde erforderlich.
Aufgrund der Vielzahl an archäologischen Ausgrabungen unter Wasser, ist nur ein Teil der Küstengebiete zum Tauchsport freigegeben. Eine Liste der frei zugänglichen Tauchplätze ist unter http://www.nullzeit.at nachzulesen.


05.04.2001

Antike Schiffswracks entdeckt
Auf der Suche nach einem vermissten U-Boot im östlichen Mittelmeer haben Tiefseeforscher fünf antike Schiffswracks entdeckt, die seit mehr als 2.000 Jahren am Grund des Ozeans liegen - und nun die frühe Seefahrt in neuem Licht erscheinen lassen. Bisher war angenommen worden, dass antike Seefahrer eher der Küstenlinie gefolgt sind, statt übers offene Meer zu segeln. Die nun gefunden Wracks widerlegen das, denn die Schiffe liegen ziemlich genau in der Mitte einer Wegstrecke zwischen den antiken Handelszentren von Rhodos und Alexandria.
Aufgrund des Fundortes und der Ladung - griechische Weinamphoren - vermuten die Forscher dass die Schiffe auf dem Weg nach Ägypten waren, als sie sanken.
Eine ferngesteuerte Kamera lieferte den Forschern dann genaue Bilder von fünf antiken Schiffswracks, und etwa 2.500 Amphoren, mit denen einst Wein, Olivenöl und andere typische Handelsgüter transportiert wurden. Die Forscher übergaben das Filmmaterial zur Auswertung an Wissenschaftler des Institute of Nautical Archeology (INA) an der Texas A&M University, die anhand der Form und des Aussehens der Amphoren den Fund an das Ende des 3. vorchristlichen Jahrhunderts datierten. Bisher wurden mindestens sechs verschiedene Wein-Amphoren identifiziert, darunter auch solche von den griechischen Inseln Kos und Rhodos.


04.02.2001

Für Olympia 2004 ein Schiff aus der Bronzezeit - Auf den Spuren der minoischen Seefahrer 

Athen (AP) Eine Gruppe von Archäologen und Handwerkern auf Kreta will bis zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen ein Schiff aus der Bronzezeit originalgetreu nachbauen. Damit wollen sie dann zu Beginn der Wettbewerbe nach Athen gelangen, wie der Schiffsbauhistoriker Apostolos Kourtis am Samstag mitteilte. 
Das antike Schiff ist ein Beleg für die Blüte der minoischen Kultur (3.000 bis 1.100 v.Chr.). Mit einer Länge von 15 Metern bietet es Platz für 22 Ruderer. Die Nachbildung kann sich aber nur auf Zeichnungen und Textbeschreibungen verlassen, kein einziges minoisches Schiff blieb der Nachwelt erhalten. Dabei war Kreta im frühen Altertum eine wichtige Seemacht gewesen. 
Bei der Rekonstruktion sollen nur Materialien und Verfahren verwendet werden, deren Einsatz auch schon vor 3.500 Jahren bekannt war. Gebaut werden soll die Nachbildung im kretischen Hafen Chania. Die Kosten werden auf 80 Millionen Drachmen (459.000 Mark - 234.000 Euro) geschätzt. 


02.02.2001

Kulturolympiade 2001 bis 2004 

Die griechische Regierung hat vor kurzem in Athen ihre Absicht bekräftigt, in der Hauptstadt eine Kulturolympiade zu veranstalten. Der griechische Kulturminister Evangelos Venizelos gab bekannt, dass die Veranstaltung auf die Rückkehr der Olympischen Spiele in ihr Ursprungsland aufmerksam machen solle. Mit der Kulturolympiade soll gezeigt werden, wie in Griechenland heute das Alte und das Neue zusammengehen. Man hat sich eine Kulturolympiade zur Vorbereitung auf die Spiele 2004 ausgedacht, die klarmachen soll: Olympia lag und liegt noch immer in Griechenland. Eröffnet wurde die Kulturolympiade, die unter dem Motto "for a culture of civilisations" steht, schon jetzt mit einem Prometheus-Projekt von Robert Wilson und Iannis Xenakis. Hierauf folgen werden bis zum Showdown 2004 verschiedenste kulturelle Events sowie internationale Konferenzen zum Thema.


30.09.2000

Zahl der Todesopfer nach Fährunglück auf 76 gestiegen
Paros (AP) Taucher haben am Samstag zwei weitere Leichen in der vor Paros gesunkenen Fähre "Express Samina" gefunden. Die Zahl der Todesopfer der größten Fährkatastrophe in Griechenland seit 35 Jahren stieg damit nach offiziellen Angaben auf 76. Nach Angaben des Handelsmarine-Ministeriums wurden noch fünf Personen vermisst, vier Griechen und ein Albaner. Die Fähre war am Dienstagabend vor Paros auf ein Riff gelaufen und gesunken. 
Der unter Druck geratene Handelsmarine-Minister Christos Papoutsis erklärte, alle Fährunternehmen müssten das Ministerium bis zum (morgigen) Sonntag über ihre Sicherheitsmaßnahmen informieren. Andernfalls dürften die Schiffe nicht auslaufen. Trotz der Ankündigung nahm die Kritik gegen die politisch Verantwortlichen zu. "Hat denn niemand den Anstand, zurückzutreten?" fragte Oppositionsführer Konstantinos Karamanlis. Kritik am Handelsmarine-Ministerium und der Reederei Minoan Flying Dolphins wurde auch wegen der Verwirrung um die Zahl der Menschen an Bord der Fähre geübt. 
Auch die Europäische Kommission will prüfen, ob auf der Fähre Sicherheitsbestimmungen der EU missachtet wurden. Sie forderte nach Angaben eines Sprechers die Regierung in Athen auf, innerhalb eines Monats detaillierte Unterlagen über das Unglück vorzulegen. 
Der Kapitän der Fähre, Vassilis Yannakis, sein Erster Offizier und zwei weitere Besatzungsmitglieder sollen am (morgigen) Sonntag vor einem Gericht auf Syros zu dem Unglück vernommen werden. Yannakis hat Ermittlern gesagt, er habe geschlafen, als die Fähre auf den von einem Leuchtfeuer gekennzeichneten Felsen fuhr. Sein Erster Offizier war nicht auf der Brücke, sondern flirtete mit einer Passagierin, zitierte die Zeitung "Ta Nea" am Freitag aus den Aussagen. Die Anklagen lauten auf vorsätzlicher Tötung und Körperverletzung, Vernachlässigung der Dienstpflicht und Verstoß gegen Seefahrtsregeln.


27.09.2000

Griechische Fähre auf Riff gelaufen

Athen (dpa) - Mindestens 24 Menschen sind nach Radioberichten beim Untergang der griechischen Passagierfähre "Express Samina" in der Nacht zum Mittwoch vor Paros ums Leben gekommen. Dies bestätigte der stellvertretende Bürgermeister des Hauptortes der Insel im Fernsehen. 
Bis in die frühen Morgenstunden des Mittwoch konnten rund 470 Menschen geborgen werden. Etwa 20 Menschen wurden noch vermisst. Unklar ist, ob auch Touristen unter den Opfern waren. Die Küstenwache gab die Namen der Opfer zunächst nicht bekannt. 
Die 1966 gebaute "Express Samina", die Ende des Jahres außer Dienst gestellt werden sollte, war am späten Dienstagabend rund drei Meilen vor Paros auf ein Riff gelaufen und innerhalb von 20 Minuten untergegangen. Dunkelheit, starke Winde und der Seegang erschwerten die Rettungsaktion mit mehr als 30 Schiffen und Booten sowie einem Flugzeug und zwei Hubschraubern. 
Die "Express Samina" kam aus Piräus und sollte nach Paros, Naxos und Samos fahren. "Uns riss gegen 22.00 Uhr nachts ein fürchterliches Geräusch aus dem Schlaf. Binnen drei Minuten ging das Licht aus. Panik brach aus. Kinder schrieen und suchten ihre Eltern. Wir hatten keine Zeit die Rettungsboote zu benutzen", berichteten Passagiere, die von Fischern gerettet wurden. 
Die Fähre bekam anschließend immer mehr Schlagseite. Der Kapitän gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes. "Es dauerte nicht lange und wir rutschten von der linken auf die rechte Seite des Schiffes und fielen ins Meer. Hinter uns ging die Fähre langsam unter", sagten Schiffbrüchige im Radio. 
Es folgten dramatische Szenen im Meer. "Menschen schrieen um Hilfe. Viele wussten nicht, wie sie die Schwimmwesten anlegen mussten. Nach etwa einer Stunde kamen die ersten Fischerboote und retteten uns", sagten Überlebende im Radio. Andere Passagiere konnten kleine Felseninseln erreichen. Sie wurden mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. 
Es ist der zweite Unfall des Schiffes innerhalb von vier Jahren. 1996 rammte die Express Samina bei rauer See ein Raketenboot der griechischen Kriegsmarine bei Samos. Das Boot ging unter, vier Seeleute kamen dabei ums Leben.
Die Reederei Hellas Ferries-Minoan Flying Dolphins hatte in den vergangenen zwei Jahren stark expandiert. Bereits vor zwei Wochen war eins ihrer Tragflächenboote vor der Küste Athens nach einem Brand im Maschinenraum vollständig zerstört worden. Damals konnten alle Passagiere gerettet werden. 


25.08.2000

Sieben Tote bei Bränden in Griechenland
Athen (AP) Die verheerenden Waldbrände in Griechenland haben innerhalb von zwei Tagen sieben Menschen das Leben gekostet. In nordgriechischen Dörfern wurden am Freitag die verkohlten Überreste von fünf Frauen gefunden. In der Nähe war bereits am Donnerstag ein älteres Ehepaar verbrannt. Betroffen von den Flächenbränden waren Gebiete in ganz Griechenland, von der albanischen Grenze bis in die südgriechische Provinz Arkadien.
In ganz Griechenland schlossen sich Freiwillige den Einsatzkräften an. In Arkadien riefen die Behörden den Notstand aus. Nahe der Stadt Megalopolis kämpften mehr als 500 Feuerwehrleute mit Unterstützung von 100 Einsatzwagen, acht Löschflugzeugen und zwei Hubschraubern gegen die Flammen. Eine weitere Feuerfront nahe Albanien wütete nach Behördenangaben auf einer Breite von 40 Kilometern. Sonniges Wetter mit Temperaturen um 37 Grad und böige Winde begünstigten die Ausbreitung der Feuer. 


11.07.2000

Waldbrand auf Samos unter Kontrolle

Athen (dpa) - Die Waldbrände auf der Ferieninsel Samos sind am Morgen unter Kontrolle gebracht worden. Dies berichtete der griechische Rundfunk. Feuerwehrleute und freiwillige Helfer waren die ganze Nacht im Einsatz. Im Norden gibt es noch einige Feuerfronten. Aber auch sie sind unter Kontrolle, hieß es. Auf der südlichen Seite von Samos ist der Waldbrand sogar gelöscht. Schlechte Nachrichten kommen von den Meteorologen. Sie rechnen mit einem neuen Temperaturanstieg. Morgen soll die Temperatur auf Werte um die 42 Grad steigen.


09.07.2000

Notstand auf der Insel Samos
Auf der Insel Samos in Griechenland ist der Notstand ausgerufen worden. Der Waldbrand, der seit Freitag auf der Ferieninsel wütet, ist noch immer nicht unter Kontrolle. Ganze Dörfer sind inzwischen den Flammen zum Opfer gefallen.
Die extreme Hitze entfacht das Feuer immer wieder an. Auch am Wochenende werden Temperaturen um die 40 Grad erwartet.
Wie die griechische Feuerwehr bekannt gab, sind bislang mehr als 800 Hektar Wald und Ackerland sowie mindestens 30 Häuser zerstört worden. Viele Menschen wurden mit Problemen der Atemwege in die Krankenhäuser gebracht. Touristen sind nicht unter den Patienten, berichteten die Ärzte.
Rund 400 Urlauber wurden mit einem Schiff aus der Ferienortschaft Pythagorion evakuiert. Einige mussten auf andere Inseln gebracht werden, um ihren Rückflug nicht zu verpassen. Andere wurden von ihren Reiseagenturen auf der sicheren Nordseite der Insel untergebracht. 
Unterdessen wurde der Flughafen der Insel wieder geöffnet. Wegen der schlechten Sicht war der Flugplatz für mehrere Stunden am Freitag geschlossen worden. Transportmaschinen der griechischen Luftwaffe und Schiffe der Kriegsmarine brachten 150 zusätzliche Feuerwehrleute mit 15 Fahrzeugen nach Samos. 


23.06.2000

Griechenland wird 12. Mitglied der Eurozone

Feira (dpa) - Griechenland wird als zwölftes EU-Mitglied den Euro einführen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen am Montag auf ihrem Gipfel im portugiesischen Feira, dass Griechenland zum 1. Januar 2001 in die Eurozone aufgenommen wird. Zusammen mit den anderen Partnern wird die Regierung in Athen Anfang 2002 das Bargeld in Euro und Cent einführen. Nur Großbritannien, Dänemark und Schweden zögern aus politischen Gründen noch, auf die Gemeinschaftswährung umzustellen, auch wenn sie weitgehend die wirtschaftlichen Kriterien erfüllen.
Vor der Entscheidung hatten bereits die Europäische Zentralbank, die EU-Kommission und die EU-Finanzminister Griechenland bescheinigt, die Beitrittsbedingungen zu erfüllen. Nach einer erstaunlich schnellen Sanierung der Staatsfinanzen drückte Griechenland sein Haushaltsdefizit auf 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) drücken. Der Grenzwert liegt bei 3,0 Prozent. Der Schuldenstand liegt immer noch bei rund 104 Prozent des BIP, zeigt aber die erforderliche deutlich sinkende Tendenz. Auch bei der Inflationsrate und den langfristigen Zinsen kam Griechenland den Bedingungen nach. Die Inflationsrate lag im Mai bei 2,6 Prozent. Auch war das Land ohne Abwertungen zwei Jahre lang im Europäischen Wechselkursverbund.
Der fixe Kurs der Drachme zum Euro soll bei 340,75 Drachme pro Euro liegen. Der griechische Regierungschef Kostas Simitis sprach von einem historischen Tag für sein Land. «Dieser Tag ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Landes», kommentierte er. Simitis hatte mit einem harten Sparkurs die Sanierung der Finanzen durchgesetzt.


11.06.2000

Griechenland bekräftigt Sicherheit der Olympischen Spiele 2004
Nach Attentat auf britischen Militärattache - Internationale Initiativen gegen Terrorismus angekündigt 

Athen (AP) Nach dem Attentat auf den britischen Militärattache in Athen hat sich die griechische Regierung bemüht, Bedenken über eine Gefährdung der Olympischen Spielen im Jahr 2004 zu zerstreuen. Der Sprecher des Außenministeriums, Panos Beglitis, kündigte am Montag mehrere internationale Initiativen im Kampf gegen den Terrorismus an. Der Minister für öffentliche Ordnung, Michalis Chrisohoidis, sagte, für die Olympischen Spielen seien sehr strenge Sicherheitsmaßnahmen geplant. 
Nach Angaben von Beglitits will Griechenland der britischen Regierung eine EU-weite Initiative gegen den Terrorismus vorschlagen. "Der Terrorismus ist heutzutage kein lokales Problem mehr, sondern wir müssen ihn auf EU-Ebene angehen", sagte der Außenamtssprecher. Athen habe außerdem einen Vertrag zu einer verstärkten polizeilichen Zusammenarbeit mit den USA vorbereitet, der zur Unterzeichnung bereit liege. 
Die Frage der Sicherheit der Spiele in vier Jahren war nach dem tödlichen Attentat auf den Militärattache Stephen Saunders in Athen am vergangenen Donnerstag erneut aufgeworfen worden. Zu dem Mordanschlag bekannte sich die griechische Terrororganisation 17. November. Die Organisation hat seit 1975 22 Menschen ermordet, darunter auch Ausländer. Bislang wurde noch kein Mitglied der Gruppe gefasst. Chrisohoidis sagte am Sonntag in einem Interview der Zeitung "Eleftherotypia", Griechenland habe die Belohnung für die Festnahme von Mitgliedern der Organisation auf eine Milliarde Drachmen (rund 5,8 Millionen Mark/drei Millionen Euro) verdoppelt.


09.06.2000

17. November bekennt sich zu Attentat von Athen
Athen (Reuters) - Die Untergrundorganisation 17. November hat sich am Freitag zu dem Attentat auf den britischen Militärattaché Stephen Saunders in Griechenland bekannt. Saunders habe eine entscheidende Rolle bei den Bombenangriffen der NATO auf Ziele in Jugoslawien im vergangenen Jahr gespielt, hieß es in einem Brief der Organisation an die in Athen erscheinende Zeitung "Eleftherotypia". Die Rolle der britischen Regierung während der Bombardements sei noch provokanter gewesen als die der USA, hieß es in dem Schreiben. 
Die Organisation, die im Verdacht steht, seit 1975 in Griechenland 23 Griechen und Amerikaner ermordet zu haben, beschuldigte die griechische Regierung, sich ungeachtet der traditionellen Freundschaft zu Serbien aktiv an den Angriffen beteiligt zu haben. 
Am Donnerstagmorgen hatten zwei Attentäter ihr Motorrad neben dem Wagen von Saunders angehalten und auf ihn geschossen. Der Wagen sei aus Sicherheitsgründen nicht als Diplomatenfahrzeug gekennzeichnet gewesen. Die Gruppe 17. November benennt sich nach dem Datum einer Studentenrevolte im Jahr 1973 gegen das damalige Militärregime. 


08.06.2000

Britischer Militärattache nach Attentat gestorben
Athen (AP) Ein britischer Militärattache in Griechenland ist am Donnerstag in Athen einem Attentat zum Opfer gefallen. Nach Angaben der Behörden erlag der Diplomat, dessen Name in den Medien mit Stephen Saunders angegeben wurde, 3 1/2 Stunden nach dem Anschlag in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. 
Wie das Ministerium für öffentliche Ordnung mitteilte, wurde der Diplomat am Morgen während der Fahrt zum Dienst in Athen von zwei Männern auf einem Motorrad niedergeschossen. Die Täter flohen nach der Tat. Der Generalsekretär der Ministeriums, Dimitris Efstathiadis, sagte, das Attentat sei offenbar das Werk von Terroristen. 


05.06.2000

EU-Minister für Euro Beitritt Griechenlands

Luxemburg (Reuters) - Die Finanzminister der Europäischen Union haben sich EU-Kreisen zufolge für einen Beitritt Griechenland in die Euro-Zone ab dem 1. Januar 2001 ausgesprochen. Alle Minister hätten sich für die Aufnahme Griechenlands ausgesprochen, hieß es in den Kreisen am Rande des EU-Finanzministertreffens in Luxemburg am Montag weiter. Die endgültige Entscheidung über den Beitritt Griechenlands fällen die Staats- und Regierungschefs auf dem EU-Gipfel am 19. und 20. Juni in Feira bei Porto. Griechenland hatte sich offiziell im März für einen Beitritt zur Euro-Zone beworben.
Der französische Finanzminister Laurent Fabius, der im Juli den Vorsitz der Euro-11 Gruppe übernimmt, sagte, Griechenland solle bereits ab Juli an Sitzungen der Euro-11 teilnehmen können.


22.05.2000

Gute Noten für Griechenland-Fähren
München (AP) Die Seefähren in Europa sind wesentlich sicherer geworden. Wie der ADAC am Donnerstag in München mitteilte, wurden bei einem internationalen Test von 26 Passagierfähren nur noch drei Schiffe im Englandverkehr und eine Elba-Fähre bemängelt. Überraschend deutlich sei die Sicherheit der Griechenland-Fähren verbessert worden, die in früheren Tests oft Schlusslicht waren. 
"Durchweg makellos und topp sind die Fähren in der Ostsee", sagte Testleiter Robert Sauter. Aber auch im östlichen Mittelmeer erreichten erstmals alle untersuchten Passagierfähren gute Noten. Die griechischen Reeder hätten aus den negativen Berichten früherer Jahre offensichtlich Konsequenzen gezogen. Auch die vor einem Jahr noch mit mangelhaft bewertete Korsika-Fähre "Ichnusa" sei in punkto Sicherheit wesentlich verbessert worden. 
Am gefährlichsten war die zwischen Cairnyran in Schottland und Larne in Nordirland verkehrende "Pride of Rathlin" der Reederei P&O, die 1.041 Passagiere befördern kann. Laut ADAC war das Ladedeck während der Fahrt offen, die Sprinkleranlage vergammelt, die Notfall-Information und die Beschilderung der Rettungseinrichtungen schlecht. Stabilitätshilfen, Evakuierungsrutschen und schnelle Rettungsboote fehlten. "Hier wird bewusst gegen Vorschriften verstoßen", sagte der nautische Sachverständige Jens-Peter Hoffmann. Mangelhaft schnitten auch die Ärmelkanal-Fähren "Pride of Hampshire" (Portsmouth-Cherbourg, Reederei P&O), die "Seafrance Monet" (Dover-Calais, Seafrance) und die vom italienischen Piombino nach Elba fahrenden "Oglasa" (Reederei Toremar) ab. 
Testsieger wurde die zwischen Kiel und Oslo verkehrende "Prinzesse Ragnhild" der norwegischen Color Line. Ausbildung und Training der Mannschaft seien vorbildlich, der Zustand von Brandschutz- und Rettungseinrichtungen exzellent, sämtliche Sicherheitsvorschriften seien zu 100 Prozent erfüllt, lobte Sauter. Bestnoten erhielten auch die Mittelmeer-Fähren "Ankara" (Venedig-Izmir, Turkish Maritime Lines), "Express Aphrodite" (Venedig-Patras, Minoan Lines) und die Katamaran-Fähre "Stena Discovery" (Hoek van Holland-Dover, Stena Line). 
Der Fährentest ist im Internet unter www.adac.de nachzulesen.


18.05.2000

Europaparlament für Euro-Beitritt Griechenlands

Straßburg (dpa) - Das Europaparlament hat trotz einiger Bedenken mit großer Mehrheit für den Beitritt Griechenlands zum Euro zum 1. Januar 2001 gestimmt. Dafür entschieden sich in Straßburg 376 Abgeordnete.
Gegen die Entschließung sprachen sich 42 konservative und kommunistische Parlamentarier mehrerer Länder aus. 80 Volksvertreter enthielten sich der Stimme. Die Regierung in Athen müsse "die antiinflatorische Wirtschaftspolitik besonders im Bereich des Haushalts und der Einkommenspolitik stärken", hieß es in der Entschließung.
Griechenland müsse außerdem dafür sorgen, dass die Senkung der Inflation auch auf Dauer erfolgreich sei. Positiv vermerkte das Parlament die "bemerkenswerten wirtschaftlichen Fortschritte des Landes in den letzten Jahren". Die Inflationsrate ging von 20,4 Prozent im Jahr 1990 auf zwei Prozent im März dieses Jahres zurück. Das Haushaltsdefizit verringerte sich von 7,6 Prozent (1996) auf 1,5 Prozent (1999) des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Zwar geht die Verschuldung über die im Vertrag von Maastricht empfohlene Grenze von 60 Prozent des BIP hinaus, doch dürfte sich die Quote nach dem Höchstwert von 112,2 Prozent im Jahr 1996 konstant verringern. Internationale Rating-Agenturen haben Griechenland aufgewertet, beispielsweise Moodys auf die Kategorie A2 und Standard and Poors auf BBB. Ferner stieg die Börsenkapitalisierung in Griechenland von 36 Prozent 1998 auf 74 Prozent 1999.
Die EU-Kommission hat den Beitritt Griechenlands zur Währungsunion genehmigt, da das Land inzwischen formal alle im Vertrag von Maastricht festgelegten Kriterien erfüllt. Auf dem EU-Gipfel in Porto am 19./20. Juni sollen die Staats- und Regierungschefs über den Beitritt entscheiden, was mittlerweile als Formsache betrachtet wird.


21.04.2000

Griechenland nimmt IOC-Kritik an Olympiade-Vorbereitung ernst - Samaranch droht mit Entzug der Olympischen Spiele 2004 
Athen (AP) Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Juan Antonio Samaranch, hat die mangelhaften Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2004 in Athen heftig kritisiert und mit deren Entzug gedroht, wenn die schlimmsten Organisationsfehler nicht bis zum Jahresende behoben werden. In einer ersten Reaktion versprach die griechische Regierung am Donnerstag schnelle und entschlossene Gegenmaßnahmen und versicherte, man nehme die Kritik des IOC ernst. Das Kulturministerium kündigte an, dass sich Vertreter des griechischen Organisationskomitees in der nächsten Woche mit IOC-Vertretern treffen werden. 
"Alle Kräfte des Landes müssen mobilisiert werden, um uns in die Lage zu versetzen, gute Gastgeber für die Olympischen Spiele in Griechenland zu sein", hieß es in einer Erklärung des auch für Sport zuständigen Ministeriums. Es bestehe kein Grund zur Besorgnis, aber einige Entscheidungen müssten nun sehr schnell gefällt werden. "Die Organisation der Olympiade hat für unsere Regierung erste Priorität", sagte Regierungssprecher Dimitris Reppas in Athen. 
Samaranch sprach am Donnerstag in Lausanne von drastischen organisatorischen Verzögerungen. Andere IOC-Mitglieder sagten aber, es bestünden derzeit keine Pläne, die Spiele in ein anderes Land zu vergeben.


17.04.2000

Der Koloss von Rhodos soll neu errichtet werden
Athen (dpa) - Die Hauptstadt der griechischen Dodekanes-Insel Rhodos plant bis zum Jahre 2004, das antike Wahrzeichen der Insel, den Koloss am Hafen, neu zu errichten. Das gab am Montag der Insel-Bürgermeister Giorgos Giannakopoulos bekannt.
Der Koloss von Rhodos, eines der sieben Weltwunder der Antike, soll den Angaben zufolge ein «Jahrtausend-Denkmal» werden, das den Frieden und die Verständigung zwischen den Völkern symbolisiere. Der Neuaufbau werde zehn Milliarden Drachmen (rund 58,8 Millionen Mark) kosten. Die Ausschreibung zu einem internationalen Wettbewerb wird laut Mitteilung im Juli veröffentlicht.
"Wir werden dann die Vorschläge der interessierten Künstler bewerten und bis Ende des Jahres entscheiden", sagte der Bürgermeister. Der neue Koloss solle nicht unbedingt eine Statue sein, wie man sie aus der Überlieferung kenne. Die Künstler seien frei, sich andere Lösungen auszudenken. Das Monument muss aber der Umwelt angepasst sein, hieß es.
Der Überlieferung nach stand der rund 31 Meter hohe Koloss am Eingang des Hafens von Rhodos und überspannte mit seinen gespreizten Beinen die Einfahrt. Er soll zwischen den Jahren 304 und 292 v. Ch. aus Bronze gefertigt worden und im siebten nachchristlichen Jahrhundert nach einem Erdbeben eingestürzt sein. Arabische Händler verkauften anschließend die Bronzeteile, wird berichtet.


12.04.2000

Wahlausgang in Griechenland
Den offiziellen Angaben zufolge errangen die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) von Ministerpräsident Konstantinos Simitis 43,79 Prozent und die konservative Neue Demokratie (ND) seines Herausforderers Konstantinos Karamanlis 42,73 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) erreichte 5,53 Prozent der Stimmen und die linkssozialistische Koalition der Linken und des Fortschritts (Synaspismos) 3,2 Prozent. Das ergibt folgende Sitzverteilung im Parlament: (in Klammern Ergebnis von 1996): 
PASOK - 158 (162) 
ND - 125 (108) 
KKE - 11 (11) 
Syn. - 6 (10) 


11.04.2000

Griechenland will Annäherung an Türkei fortsetzen
Luxemburg (Reuters) - Der Außenminister der wiedergewählten griechischen Regierung, George Papandreou, hat die Fortsetzung seiner Politik der Annäherung an die Türkei angekündigt. Der Wahlsieg vom Sonntag habe die Regierung in ihrer bisherigen Außenpolitik bestärkt, vor allem bei ihren Erfolgen im Ausbau der Beziehung zwischen der Europäischen Union (EU) und der Türkei, sagte Papandreou am Dienstag in Luxemburg. Er nahm dort an einem Treffen der EU-Außenminister und dem türkischen Kollegen Ismail Cem teil. Der EU-Kommissar für Erweiterung, Günter Verheugen, sagte, die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sei am Dienstag durch die Bildung mehrerer Ausschüsse vorbereitet worden. 
Die griechisch-türkischen Beziehungen seien derzeit zwar noch nicht vollkommen zufriedenstellend, bildeten aber eine gute Grundlage für die weitere Zusammenarbeit, sagte Papandreou vor Reportern. Eine Lösung im Konflikt um die geteilte Mittelmeer- Insel Zypern werde dadurch erleichtert. Die beiden NATO-Staaten Griechenland und die Türkei sind durch einen jahrelangen Streit entzweit. Dabei geht es vor allem um Zypern sowie um gegenseitige Ansprüche auf Inseln in der Ägäis. Nach einem Putsch der damaligen griechischen Militärregierung auf der Insel marschierten im Jahr 1979 türkische Truppen im nördlichen Drittel Zyperns ein. Seither ist die Insel geteilt. Kontakte zwischen beiden Inselhälften gibt es nur selten. Die türkisch- zypriotische Verwaltung lehnt einen Beitritt zur EU ab. Die Regierung der griechischen Zyprer strebt dagegen einen Beitritt zur Union an. 
Erweiterungskommissar Verheugen erklärte, es seien mehrere Ausschüsse gebildet worden, die prüfen sollten, ob die türkische Gesetzgebung mit den EU-Gesetzen in Einklang stehe. Mit diesem Schritt werde der Beitrittsprozess beschleunigt. Verheugen sagte Cem, die EU habe aber besorgt zur Kenntnis genommen, dass die Türkei seit ihrer offiziellen Ernennung zum Beitrittskandidaten auf dem EU-Gipfeltreffen von Helsinki im vergangenen Dezember bei Reformen in Menschenrechtsfragen kaum Fortschritte erzielt habe. Die EU hatte die Türkei zum Beitrittskandidaten erklärt, die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen aber unter anderem an eine Verbesserung der Menschenrechtslage in dem Land geknüpft. 


11.04.2000

Neues Mandat für Simitis in Griechenland
Athen (Reuters) - In Griechenland hat der sozialistische Ministerpräsident Kostas Simitis von den Wählern mit knapper Mehrheit ein neues Mandat erhalten, seine Reformen in der Wirtschafts- und Außenpolitik fortzusetzen. Seine PASOK - Bewegung siegte bei den Parlamentswahlen mit einem hauchdünnen Vorsprung von einem Prozentpunkt vor der Partei Neue Demokratie. Nach Auszählung fast aller Stimmen entfielen auf die PASOK 43,7 Prozent und auf die Opposition 42,7 Prozent der Stimmen. Die PASOK wird voraussichtlich 158 der 300 Sitze im Parlament erhalten. Die Presse wertete den Wahlausgang am Montag als Weckruf an die Regierung, ihre Reformpolitik zu beschleunigen. 
Der Vorsprung der PASOK liegt bei etwa 50.000 Stimmen. Nach dem Wahlgesetz in Griechenland reicht aber der erstplazierten Partei auch ein knapper Vorsprung, um die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament zu erhalten. 
Simitis (64) bezeichnete das Ergebnis als soliden Sieg seiner Partei. Die PASOK habe damit ein Mandat erhalten, ihre bisherige Politik fortzuführen. Er rief die Griechen auf, sich gemeinsam für einen starken, modernen und sozialen Staat einzusetzen. Simitis tritt für einen raschen Beitritt des Landes zur Europäischen Währungsunion (EWU) ein, der sich im kommenden Jahr vollziehen soll. Ihm war es gelungen, das Haushaltsdefizit und die Inflation deutlich zu verringern. Simitis hat sich zudem für eine Verbesserung der Beziehungen zur Türkei stark gemacht. Das lange Zeit belastete Verhältnis der Nachbarstaaten und NATO-Partner hat sich in den vergangenen Jahren deutlich entspannt. 
Aus Regierungskreisen verlautete am Montag, Simitis werde sein Kabinett wohl weitgehend unverändert lassen. Es sei eine erfolgreiche Mannschaft, die wahrscheinlich weitermachen werde, hieß es. Simitis sei nicht der Mann, der sich auf unnötige Experimente einlasse. 
Simitis selbst hatte erklärt, er werde sich einige Tage Zeit nehmen, bevor er das neue Kabinett vorstelle. In der Presse kursierte der Mittwoch als Termin. Wie verlautete dürfte Außenminister Kostis Stephanopoulos, der maßgeblich an der Entspannung des Verhältnisses zur Türkei mitgewirkt hat, ebenso an Bord bleiben wie Verteidigungsminister Akis Tsohatzopoulos. Außerdem wird damit gerechnet, dass Finanzminister Yannos Papandoniou zumindest so lange im Amt bleibt, bis Griechenland der Europäischen Währungsunion beigetreten ist. Dies wird für 2001 angestrebt. Papandoniou ist bereits seit 1993 im Amt und damit der dienstälteste Finanzminister in der Europäischen Union (EU). 
US-Präsident Bill Clinton und EU-Kommissionspräsident Romano Prodi gratulierten Simitis zum Wahlsieg. In einem Telegramm habe Clinton erklärt, er hoffe, dass Griechenland und die Türkei ihre Bemühungen um ein besseres Verhältnis fortsetzten, teilte Simitis' Büro mit. Griechenland spiele als einziger Staat in der Balkan-Region, der sowohl Mitglied der NATO als auch der EU sei, eine wichtige Rolle. Prodi sagte in einem Glückwunschschreiben eine weiterhin enge Zusammenarbeit zwischen der Kommission und der Regierung in Athen beim Aufbau eines gemeinsamen Europas zu. 
Oppositionschef Yannis Karamanlis (43) sagte, das Ergebnis sei so knapp, da könne die bisherige Politik nicht einfach fortgesetzt werden. Er hatte sich im Wahlkampf für weitere Privatisierungen und für Strukturreformen eingesetzt, um Griechenland schneller an die Entwicklung in der EU anzupassen. Seine Partei wird voraussichtlich 125 Abgeordnete ins Parlament entsenden. Der Rest der Sitze entfällt auf kleinere Parteien. 
Die PASOK regiert, von einer Unterbrechung 1990 bis 1993 abgesehen, das Land bereits seit 19 Jahren. Simitis ist seit 1996 Regierungschef. Damals wurde er Nachfolger des schwer kranken und kurze Zeit später verstorbenen Andreas Papandreou. 


03.04.2000

Athen lobt gute Beziehung zu Deutschland

Athen (dpa) - Griechenland hat das gute Verhältnis zu Deutschland hervorgehoben. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien schon immer hervorragend gewesen und hätten sich in den letzten Jahren noch gefestigt, sagte der griechische Staatspräsident Stefanopoulos heute bei der Begrüßung von Bundespräsident Rau in Athen. Rau, der zu einem dreitägigen Staatsbesuch angereist ist,
unterstrich ebenfalls die deutsch-griechische Freundschaft innerhalb der Europäischen Union.


24.03. 2000

Athen stellt auf EU-Gipfel Antrag auf Beitritt zur Euro-Zone

Lissabon (dpa) - Griechenland hat anlässlich des EU-Sondergipfels in Lissabon offiziell einen Antrag auf Beitritt zur Währungsunion der EU und zur Euro-Zone gestellt. Der griechische Premierminister Constantine Simitis trug während der Schlusssitzung der 15 Staats- und Regierungschefs das Anliegen Athens vor.
Die EU-Kommission hatte sich bereits zuvor positiv über den Antrag geäußert, der nun sorgfältig geprüft werden soll. Athen erwartet, zum 1. Januar 2001 als zwölftes Mitglied beitreten zu können. Der Euro wird 2002 offiziell als Zahlungsmittel eingeführt. Er ist bereits für Transaktionen im Zahlungsverkehr zugelassen.
Der Währungsunion oder Euro-Zone gehören derzeit Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Österreich, Finnland, Irland, Portugal und Spanien an.


17.03.2000

Athen hebt Passkontrollen für Schengen-Staaten vollständig auf
Athen (dpa) - Griechenland wird vom 26. März an die Passkontrollen für Reisende aus Staaten des Schengener Abkommens auch auf allen Flughäfen des Landes aufheben. Athen hatte bereits am 1. Januar die Passkontrollen zwischen den westgriechischen und italienischen Häfen abgeschafft. Dies gab heute ein Sprecher des griechischen Außenministeriums in Athen bekannt. 

Anmerkungen zum Schengener Abkommen:
Im Juni 1985 unterzeichneten die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande das Abkommen von Schengen (einem Ort in Luxemburg) über den Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen zwischen den Vertragsparteien.
Am 19.06.90 wurde das Übereinkommen zur Durchführung des Schengener Abkommens (SDÜ) unterzeichnet, das am 01.09.93 in Kraft trat. Es sieht als Ausgleichsmaßnahmen zur Abschaffung der Binnengrenzkontrollen die Zusammenarbeit in den Bereichen Visa (einheitliches Schengenvisum), Asyl (Bestimmung des für einen Asylantrag zuständigen Mitgliedsstaats), Drogen, polizeiliche Zusammenarbeit (Nacheile) und Zusammenarbeit im Bereich der Justiz der Schengen-Staaten vor. Bis heute traten Italien, Portugal, Spanien, Griechenland, Österreich, Dänemark, Finnland und Schweden dem SDÜ bei, so dass 13 EU-Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Großbritannien und Irland Schengenvertragspartner sind.


09.03.2000

Griechen ernten Früchte ihrer Sparpolitik
Athen/Brüssel (dpa) - Wenn Griechenland wie erwartet am 1. Januar 2001 das zwölfte Mitglied der Europäischen Währungsunion wird, dann wird kaum einer der heimischen Drachme nachweinen. Nachdem Athen am seinen offiziellen Antrag in Brüssel eingereicht hat, scheint für die meisten Griechen ein Traum wahr zu werden.
«Wir werden endlich eine harte Währung in unseren Portemonnaies haben», sagen viele. Noch in guter Erinnerung sind die Zeiten, wo die Inflation in den 80er Jahren mit 25 Prozent geradezu galoppierte. Nach der Einführung scharfer Devisenbeschränkungen durften die Griechen damals bei Auslandsreisen nur umgerechnet 400 Mark mitnehmen.
Erst die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Kostas Simitis führte das Land mit bitterer Medizin auf Euro-Kurs. Mit harter Sparpolitik und Reformen gelang ihm die Stabilisierung der Finanzen. Heute erfüllt Athen die meisten der Euro- Beitrittskriterien. Das Haushaltsdefizit wird in diesem Jahr lediglich 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen. Die Staatsverschuldung wird auf 103 Prozent gedrückt sein.
Zinsniveau und die Inflationsrate von 2,2 Prozent im Januar bewegen sich zwar am oberen Ende, aber noch im vorgegebenen Rahmen. Schließlich ist Athen auch bereits, wie vorgeschrieben, seit zwei Jahren ohne Abwertung im Wechselkursmechanismus. Damit es da keine unvorhergesehenen Spannungen gibt, hatte Griechenland die hoch bewertete Drachme im Januar noch schnell um 3,5 Prozent aufwerten lassen.
So stehen die Chancen gut, dass der EU-Gipfel Ende Juni in Portugal Grünes Licht für den Beitritt Griechenlands zum Euro gibt. Die Politik des eng geschnallten Gürtels hat in Griechenland aber auch ihre Schattenseiten. Viele haben ihren Arbeitsplatz im Zuge von Privatisierungen verloren. Zahlreiche staatliche Betriebe wurden verkauft, staatliche Werften geschlossen. Die Arbeitslosigkeit stieg von neun Prozent im Jahre 1996 auf jetzt nahezu elf Prozent.
Der Euro ist zentrales Thema der für den 9. April angesetzten Parlamentswahlen. Die regierenden Sozialisten werben damit, dass Griechenland nur wegen ihrer Wirtschaftspolitik den Weg zum Euro gefunden hat. Simitis warnte die Bürger, dass ein Sieg der bürgerlichen Nea Dimokratia unter ihrem Chef Kostas Karamanlis den Kurs in Richtung Euro gefährden könnte.
Mit dem Schritt der Athener Regierung richtet sich jetzt das Augenmerk auf die restlichen drei Länder, die bisher noch auf eigenen Wunsch dem Euro-Club ferngeblieben sind. In Großbritannien scheint sich die Anti-Euro-Haltung in jüngster Zeit eher noch verstärkt zu haben. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung sind laut Umfragen dagegen. Damit wird Premier Tony Blair bei einer Volksbefragung, zu der er sich verpflichtet hat, rechnen müssen.
Dagegen scheinen sich die Dänen allmählich für die neue Währung zu erwärmen. In Schweden will Ministerpräsident Göran Persson die Krone in spätestens fünf Jahren in die Währungsunion einbringen. Es gibt aber noch verschiedene Hürden zu überwinden - ökonomisch gesehen jedenfalls haben alle drei Länder keine Schwierigkeiten, sämtliche Beitrittsvoraussetzungen zu erfüllen.


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